Fachbeiträge zu Deerhounds

 Der Kopf

Paula Pascoe, Allegan (MI), USA und Karen Huffman, Alexander City, Alabama USA. Illustrationen: Karen Huffman. Uebersetzung: Renée E. Devaux, mit freundlicher Erlaubnis der Autorinnen

 

In seinem Buch "The Dog: Structure and Movement" (Der Hund: Bau und Bewegung) warnt R.H. Smythe, dass "bei allen, die die Qualitäten von Hunden zu beurteilen versuchen, die Tendenz besteht, zuerst den Kopf anzuschauen und diesem viel mehr Aufmerksamkeit zu schenken als dem Rest des Körpers". Dies kommt daher, wie Smythe beobachtet, "dass Kopf und Gesicht auffälligster Slitz des Ausdrucks sind ...." Wie dem auch sei, einige Rassestandards gewichten den Kopf sehr stark. Von denjenigen Standards, die die einzelnen Teile mit Punkten gewichten, teilt der Bulldog-Standard z.B. deren 39 dem Kopf zu (nimmt man Haltung und Ausdruck dazu, sogar 44). Der Standard des Pekingesen weist den verschiedenen Kopfmerkmalen 40 Punkte zu. Die Windhund-Standards hingegen legen eher weniger Gewicht auf den Kopf als die oben erwähnten. Beim Greyhound z.B. gibt es für Kopf und Hals zusammen 20 Punkte. Der amerikanische Deerhound-Standard teilt zwar nicht Punkte zu, aber in unseren "Punkten des Deerhounds nach Wichtigkeit geordnet" kommt der Kopf an 4. Stelle hinter Typ, Bewegungsablauf und Grösse (verbunden mit Qualität). Die Ohren kommen an 11., die Augen an 12. und die Zähne an 17. Stelle dieser Liste, die 18 Punkte umfasst.

Wir werden uns später anderen Merkmalen des Kopfes, Ohen und Augen eingeschlossen, zuwenden, möchten aber zuerst den eigentlichen Kopf des Deerhounds betrachten- den Schädel, die Erhebung über den Augen und die Schnauze- und zwar mit Hilfe von Zeichnungen aus drei Perspektiven, von oben, von der Seite und von vorn.

 

Der erste Satz in dem Abschnitt des Standards, der den Kopf beschreibt, lautet:" Der Kopf soll die maximale Breite auf Höhe der Ohren aufweisen und sich zu den Augen hin leicht verjüngen, die Schnauze spitzt sich zur Nase ausgeprägter zu". Ein Schlüsselwort in dieser Beschreibung ist "sich zuspitzen", was "gegen ein Ende hin allmählich geringer werden" bedeutet. Verschiedene Züchter und Kenner interpretieren dieses "sich zuspitzen"- v.a. des Hirnschädels- unterschiedlich. Was der eine für korrekt hält, ist dem anderen zu breit oder zu schmal. Dessen ungeachtet sollte eindeutig eine (leichte) Breitenreduktion vom hinteren Ende des Schädels zu dessen Mitte, d.h. zum Augenbereich, vorhanden sein. Wie der Standard sagt, sollte das "sich zuspitzen" vom Bereich der Augen zur Nase hin ausgeprägter sein. Skizze 1 illustriert einen Kopf, der dem Standard diesbezüglich gerecht wird. Skizze 2 zeigt die "Schnepfenschnauze", Wir haben hier einen Absatz bei Uebergang Schädel- Schauze, was auf unterentwickelte Backen hindeutet. Was wir beim Deerhound wollen, sind kräftige Kieferknochen und gut entwickelte Kaumuskeln, die ihn befähigen, einen um sich schlagenden Rothirsch festzuhaltlen. Der "Schnepfenschnauze" fehlt die grausame Kraft, die in einigen Windhundstandards verlangt wird (der Deerhound-Standard erwähnt den Zusammenhang zwischen Form und Funktion in diesem Punkt nicht). Bei der "Schnepfenschnauze" erscheint ein an und für sich annehmbarer Hirnschädel unter Umständen als Folge des Kontrakstes breit.

Man darf nicht vergessen, die korrekte Schnauzenbehaarung ("guter Schnurrbart") mit der Hand flachzustreichen. Bei gut behaarten Hunden mit korrekter Schnauzenstärke mag von oben betrachtet der Eindruck entstehen, der Kopf sei rechteckig anstatt keilförmig, werden aber die Haare glattgestrichen, kommt die wirkliche Form zum Vorschein.

Betrachten wir nun den Kopf von der Seite. Der Deerhound-Standard sagt: "Der Kopf soll lang, der Schädel eher flach als rund sein, mit einer sehr leichten Erhöhung über den Augen, aber ohne Spur von Stop. Der Schädel soll mit mässig langem Haar bedeckt sein, das feiner ist als das übrige Fell. Die Nase soll schwarz sein, ...., und leicht gebogen......Erwünscht ist ein guter Schnurrbart oder vielmehr seidiges Haar und ein schöner Bart. Ein anderer Sactz aus dem Abschnitt über den Kopf sagt: "Der Fang muss spitz sein (Schnauze), die Lefzen aber gerade." Ob der Fang von der Seite oder von oben betrachtet spitz sein muss, wird zwar der Interpretation des Lesers überlassen, gemeint ist aber natürlich, dass er aus beiden Perspektiven betrachtet spitz sein soll. In der Zusammenfassung (List of Points) heisst es:"Kopf: Lang, flach, gut proportioniert, hoch getragen." Die Skizzen 3 und 4 stellen akzeptable Annäherungen an den Standard dar. Bei beiden sind die Schädel flach, mit nur einer leichten Erhöhung über den Augen (ohne Andeutung eines Stops). Die Schnauzen sind spitz und leicht gebogen. Letzteres ist in Skizze 3 am besten illustriert. (Anmerkung der Uebersetzerin: Im britischen und im amerikanischen Standard steht "aquiline", was soviel bedeutet wie "gebogen wie der Schnabel eines Adlers"). Skizze 3 zeigt eher einen extremen Kopf, Skizze 4 ein Mittelmass. Da der Standard keine speziellen Richtlinien, Proportionen oder Längen betreffend gibt, halten wir diese beiden Köpfe für annehmbar; beide sind lang, die Flächen der Schädel sind annähernd parallel zu denjenigen der Schnauze, und die Längen von Schädel und Fang stehen in ansprechender Proportion zueinander.

Es gibt in unserer Rasse noch andere Kopftypen, die von der Seite gesehen nich allen vom Standard gegebenen Anforderungen entsprechen. Skizze 5 zeigt einen deutlichen Stop und eine gerade Nase. Skizze 6 gibt den "Schüssel-Kopf" mit übertriebenem Stop und leicht aufwärts gebogener Schnauze wieder. Skizze 7 illustriert einen anderen fehlerhaften Kopf, das "Abwärtsgesicht". Schädel und Schnauze sind nicht parallel. Die Köpfe 6 und 7 können nicht als "eben" bezeichnet werden. Ein weiterer fehlerhafter Kopf ist der unausgewogene, bei welchem die Schnauze länger oder kürzer ist als der Schädel. Die zu kurze Schnauze wird häufiger angetroffen als die zu lange. Skizze 8 stellt eine zu kurze Schnauze dar, die nicht zum Schädel passt. Zu guter letzt gibt Skizze 9 eine viereckige Schnauze wieder, zudem ist die Nase gerade und der Stop beträchtlich. Dieser Kopf erinnert an einen Irish-Wolfhound und muss mit Bestimmtheit als atypisch für einen Deer angesehen werden.

Viele Darstellungen von Deerhound-Köpfen aus dem 19. Jahrhundert zeigen eine Vielfalt von Fehlern- verglichen mit unserem heutigen Standard. Laut William Scrope in "The Art of Deer Stalking" (Die Kunst der Pirschjagd auf den Hirsch), 1839, wurden Deerhounds mit Blood- und Foxhounds gekreuzt, um Hunde zu erhalten, die die Fährte verfolgten und nicht verwundetes Wild in andere Jagdreviere trieben. Der reinrassige Deerhound fiel bei den Pirschjägern, die sich mit dem Gewehr an die Hirsche heranschlichen, aus der Gunst. Ein Beispiel eines Kopfes, der durch solche Kreuzungen entstanden sein könnte, ist ein Stich von Sir Edwin Landseer. Der dargestellte Hund zeigt einen groben, gerundeten Schädel, tiefen Stop, tief angesetzte und flach getragene Ohren und einen "Schüssel-Kopf".

In "The Scottish Deerhound" von E. Weston Bell, 1892, werden die Ursprünge un die Definition bestimmter Fehler des Kopfes beim Deerhound erläutert. Weiss am Kopf und ein grobes, flaches Ohr wurden als Hinweis für die Kreuzung mit anderen Rassen gesehen. Obwohl Bell die Kreuzungszucht geringschätzte, drängte er zeitgenössische Züchter dazu, ihre Linie mit Barsois zu kreuzen, um das Problem der groben Köpfe- durch oben erwähnte Kreuzungen geschaffen- zu bewältigen.

Einige wichtige Punkte des Kopfes werden von vorne gesehen augenscheinlich. Dazu gehören Sitz, Form und Grösse des Auges, Position, Ansatz und Qualität des Ohres, und auch der erwünschte Gesichtsausdruck von sanfter Würde werden bei der Betrachtung des Kopfes von vorne am besten sichtbar. Unserer Meinung nach gibt Skizze 10 einen korrekten Kopf und Ausdruck wieder. Der Kopf gleicht einem umgekehrten Dreieck oder einem Keil. Den engsten Punkt des Dreiecks bildet die Nase, die Augen bilden die beiden oberen Punkte. Sie sind mässig voll, weder tiefliegend noch hervorstehend und liegen schräg zu einer imaginären Linie von der Mitte der Nase zum Scheitel. Ende des 19. Jahrhunderts fand sich Bell (in dem im vorigen Kapitel erwähnten Werk) mit einem "Fehler" als fester Anlage der Rasse ab, nämlich dem "hervortretenden runden Auge", Resultat der Kreuzung mit Bloodhound und Bulldog. Er glaubte, der alte Deerhound-Typ habe ein "Terrier-Auge" gehabt, das vorzuziehen ist, da "es ihn befähigt, in grösseren Distanzen scharf zu sehen, als es das hervortretende, runde Auge erlaubt, das er nun besitzt". Frühere Züchter waren sich über die Augenfarbe uneinig, da sie von derjenigen des Haarkleides abhängt. Aber nach 1890 fand das dunkle Auge Gefallen. Die Augenfarbskala reicht vom dunkelsten Braun bis zu blassem Gelb, wobei die dunkeln Farben bevorzugt werden. Der Standard legt fest, dass die Augen dunkel sein sollen, "im Allgemeinen sind sie dunkelbraun oder haselnussfarben. Ein sehr helles Auge ist unerwünscht. "Die Augenfarbe ist ein aesthetisches Detail, ebenso die Grösse des Auges (ein Punkt, worüber man mit Bell diskutieren könnte). Skizze 11 illustriert ein - nach unserer Meinung - kleines Auge. Obwohl es unlogisch ist, assoziiert man gerne ein kleines Auge mit listiger Niederträchtigkeit und ein volles Auge mit freigiebiger Vertrauenswürdigkeit. Andererseits wird ein stark vorstehendes grosses Auge- wie in Skizze 12 dargestellt- nicht geschätzt, es macht den Blick starr. Der Sitz der Augen muss ebenfalls unter die Lupe genommen werden. Die Autorinnen können sich nicht erinnnern, einen Hund mit zu nahe beisammenstehenden Augen gesehen zu haben, jedoch sieht man ab und zu einen Hund mit zu weit auseinanderliegenden Augen. Dies gibt dem Hund einen ungewohnten Ausdruck, die illusion von Gemeinheit oder Verrücktheit. Ein am richtigen Ort plaziertes, dunkles Auge von mittlerer Grösse vermittelt den erwünschten Eindruck von sanfter Würde, vor allem, wenn die typische Behaarung vorhanden ist. Skizze 10 illustriert diesen Blick gut. Skizze 13 zeigt einen Hund, dessen Auge zu weit auseinanderliegen, und dessen Kopf zuwenig behaart ist; man beachte, wie Weichheit und Freundlichkeit in diesem Ausdruck fehlen. Wie schon erwähnt, verlangt der Standard, dass der Kopf mit mässig langem Haar bedeckt sein soll, das feiner ist als das übrige Fell. Dies ergibt die charakteristische Behaarung des Kopfes ("furnishings"). Die eher lange und eutlich weichere Behaarung des Schädels (verglichen mit derjenigen des Körpers) ergibt die Augenbrauen, die in typischer Weise über die Augen fallen. Dies macht den Ausdruck sanfter und kann den erschreckenden Effekt eines hellen Auges lindern. Die Kopfbehaarung variiert von Hund zu Hund beträchtlich, manchmal- aber überhaupt nicht immer- beeinflusst durch Alter und/oder Struktur des Körperhaars. Viele Welpen und Junghunde zeigen (noch) nicht die korrekte Kopfbehaarung, und oft ist die endgültige Beurteilung nicht möglich, bevor der Hund 3 Jahre alt oder noch älter ist. Uebermässige Kopfbeharrung begleitet oft schweres, weiches Körperhaar; sprärliche oder fast inexistente Kopfbehaarung findet man häufig mit sehr harschem Körperhaar vor, das unter Umständen gar nie die korrekte Länge erreicht. Selbstverständlich kommt die korrekte, volle Kopfbeharrung (Schädelhaare, Augenbrauen, Schnurrbart und Bart) zusammen mit einem guten, harschen Körperhaarkleid von korrekter Länge vor, was dem Erwünschten entspricht.

Ein funktioneller Teil des Kopfes ist das Maul. Man mag einwenden, die Standardbeschreibung der Zähne müsste klarer sein. Es heisst im Original-Standard (GB):"Zähne und Lefzen gerade". (Anmerkung der Uebersetzerin:"level"=gerade, eben, auf der gleichen Ebene, gleichmässig, flach. Die zur Zeit Ausdruck!). Es überrascht nicht, dass dies oft als Forderung nach einem Biss = Zange interpretiert wird. Wir möchten jedoch dazu auf den Basenji-Standard aufmerksam machen, der fordert: "Die Zähne sollen eben sein mit Scherengebiss." Der amerikanische Basenji-Club hat eine offizielle Tonbildschau erarbeitet, worin es heisst:"Verwechseln Sie den Begriff "Zähne eben" nicht mit einem Zangenschluss. Er bedeutet vielmehr, das die Zähne in einer geraden Linie aufgereiht sein müssen." Die Basenji-Züchterin und Rasse.Kolumnistin Barbara Jimenez hat für uns weiter recherchiert, sie schreibt: "Ich glaube, es war Veronica Tudor- Williams, unsere grosse Dame der Basenjis, die s ähnlich erklärte. Sie sagte, es sollte ein Scherengebiss sein, wobei die Zähne selbst in einer Linie und gerade- und nicht krumm- sein sollen." Dies bestärkt uns in unserer Behauptung, dasss diejenigen, die den Standard auftestellt haben, einen Punkt verlangten, wenn sie "Zähne ... eben" forderten, und einen anderen, wenn sie einen ebenen Biss (=Zange), oder eine Schere oder was auch immer forderten. Die Interpretation scheint vernünftig, dass gerade, nicht zusammengedrängte Zähne erwünscht sind, was umso mehr Gewicht erhält durch die Forderung nach einer spitzen Schnauze, welche ihrerseits eher zu einem Zusammenpferchen der Zähne führen kann. Nach unseren eigenen Beobachtungen hat die grosse Mehrzahl der Deerhounds ein Scherengebiss, wenn auch das Zangengebiss gelegentlich vorkommt. Man ist sich einig, dass das Scherengebiss länger hält, während sich beim Zangengebiss normalerweise bereits früh die unteren Schneidezähne stark abnützen. Die Richter akzeptieren Scheren- und Zangengebiss. Der Standard beschreibt keine Schluss- Probleme beim Deerhound! Der am häufigsten auftretende Fehler beim Schluss ist der Prognatismus superior (Oberkiefer kürzer als Unterkiefer), fehlende Zähne und ein schiefes Maul sind praktisch unbekannt. Hat ein Welpe einen leichten Prognatismus superior, ist dies nicht alarmierend: Die Kiefer waschsen manchmal unterschiedlich schnell, was sich später auskorrigiert, vorausgesetzt, die Lücke ist gering und war vorher nicht vorhanden gewesen. Besteht der Prognatismus superior aber seit dem Zahnen und wird die Lücke grösser, wird sich wohl ein klassisches "Papageien-Maul" mit einem Prognatismus von 3,5 cm oder mehr entwickeln. Die Wichtigkeit von kräftigen Zähnen und zusammenpassenden Kiefern mit einem guten Schluss sollte bei einer Rasse, die jagt und Wild von der Grösse eines Hirsches zu Boden reisst, klar sein. Der schlechte Schluss und der kurze Unterkiefer bei einem Hund mit Prognatismus superior werden als schwere Fehler angesehen. Solche Hunde trifft man deshalb im Ring fast nie an.

Ueber die Ohren sagt der Standard:"Sollen hoch angesetzt und in der Ruhestellung zurückgelegt (zurückgefaltet)sein wie beim Greyhound, in der Aufregung über den Kopf erhoben, jedoch gefaltet, in einigen Fällen halb auferichtet. Ein Stehohr ist fehlerhaft. Ein grosses dickes Ohr, das flach am Kopf herabhängt oder dicht bedeckt ist mit langem Haar, ist der schlimmste Fehler. Das Ohr muss fein und glänzend sein, und es muss sich wie ein Mausefell anfühlen. Je kleiner das Ohr, umso besser. Es soll weder langes Haar noch lange Fransen aufweisen. Oft sieht man seidig-silbernes Haar auf der Aussenseite des Ohres und an der Spitze. Wie immer die gesamte Haarfarbe sein mag, die Ohren müssen schwarz oder dunkel sein." Ein gutes Ohr lenkt in Ruhestellung kauf Aufmerksamkeit auf sich. Skizze 10 illustriert die erwünschten, hoch angesetzten, fest gefalteten Ohren, die von vorne kaum gesehen werden, wenn der Hund nicht aufgeregt ist. Die meisten Aussteller zupfen allfällig vorhandene lange Haare an den Ohren aus. Ein Hund mit grossen, flachen, nicht zum Rosenohr gefalteten Ohren, tief angesetzten oder sogar aufgerichteten Ohren (was bei uns heute praktisch nie gesehen wird bei Deerhound) würde sich im Feld wohl kaum schlechter bewähren als ein Hund ohne diese Fehler, wären sie sich in den übrigen Punkten ebenbürtig. Wir kommen deshalb zum Schluss, das die Gestalt des Ohres ein fast ausschliesslich aesthetischer Punkt ist. Berücksichtigt man aber, dass der Deerhound im wesentlichen "einem Greyhound mit rauhem Haar gleichen, jedoch grösser sein und kräftigere Knochen haben soll", ist es nichts desto trotz wichtig, ein kleines, hoch angesetztes Rosenohr als Ideal zu behalten, welches zum langen, trockenen Windhundkopf passt. Ist er erregt oder wachsam, sollte der Deerhound seine Ohren seitlich am Kopf heben können, ohne dass sie die Faltung verlieren, wie dies Skizze 14 zeigt. Manche Deerhounds zeigen dies im Ring leicht, wenn sie gelockt werden, andere nicht, da sie sich gar nicht locken lasen. Ein fehlerhaftes Ohr erkennt man zwar am ehesten von der Seite, beeinträchtigt aber den Gesichtsausdruck am meisten von vorne gesehen, wie in Skizze 15.

Ein letztes Thema, das wir anschneiden möchten, ist das Pigment. Wir weisen dabei auf den Farbton der Haut am Gesicht, speziell um Augen und Maul, hin. Bei nicht wenigen Hunden sieht man in diesen ebieten recht viel rosa, oft zusammen mit einem Mangel an "schwarzem Lidstricht" und möglicherweise einer nicht ganz kohlrabenschwarzen Nase. Wir müssen bestrebt sein, unser schwarzes Pigment schwarz zu erhalten und es von hellerer Pigmentation fernzuhalten. Gute Pigmentation trägt viel zum Ausdruck und Aussehen des typischen Deerhounds bei.

Wenn auch der Kopf des Deerhounds nicht eine ebenso wichtige Determinante der Qualität eines Individuums ist wie Typ und Bewegung, so kann man doch zusammenfassend sagen, dass er- aus aesthetischer Sicht wie als Hinweis auf den ursprünglichen Gebrauch der Rasse als Jäger- von Bedeutung ist. Beim sentimentalen Liebhaber des Deerhounds ruft der Kopf romantische Bilder von Dudelsackpfeifern und der nebelverschleierten Wildnis der Hochlandmoore hervor.